Rezensionen
Klasik
Carlos Kleiber/Vienna Philharmonie
Beethoven:
Symphonie Nos. 5 and 7
Deutsche Grammophon
Über Beethovens Sinfonien mit den Nummern
5 und 7 braucht man sicherlich nicht mehr viel
zu sagen. Beide gehören zu den bekanntesten
und beliebtesten Stücken Musik überhaupt und
werden gerade in dieser Kombination gern ge-
nommen. Eine reiche Auswahl Aufnahmen und
Interpretationen liegt dem Klassikfreund vor,
allein die Deutsche Grammophon kann nicht
unerheblichen Platz im Regal füllen. Oder auf
der Festplatte, womit wir beim aktuellen Thema
wären. Denn nicht alle Labels sind willens oder
in der Lage, den aktuellen Bedarf nach hochauf-
gelösten Downloads zu stillen; teilweise ist dies
auch mit einigem Aufwand verbunden. Umso
größeres Lob verdient die Deutsche Grammo-
phon für die Veröffentlichung ihrer Klassiker als
FLAC 24 Bit, 88,2 kHz. Die vorliegende Aufnah-
me aus den Jahren 1975 und 1976 ist bereits
2003 als SACD erschienen; es ist anzunehmen
dass auch unser FLAC-Download diesen Mix
darstellt. Und den kann man nur als gelungen
bezeichnen.
Die Werke
erklingen
ungeheu-
er druckvoll und lassen nichts an Strahlkraft
vermissen. Die Feinzeichnung ist ausgezeich-
net und ich habe an der tonalen Balance nicht
das Geringste auszusetzen. Die Interpretation
durch die W iener Philharmoniker unter Carlos
Kleiber hat ja seit jeher zu Recht viele Liebha-
ber. W ir dürfen uns also über einen Klassiker
der sinfonischen Musik freuen, den wir jetzt
unserer Sammlung unkompliziert als hochauf-
gelösten Download einverleiben können. Danke,
Deutsche Grammophon, und bitte mehr davon!
www.HDTracks.com
Verfügbar als:
■ CD
■ Studio Master FLAC, 88,2 kHz, 24 Bit
Blues
Johnny Winter
3rd Degree
Alligator Records
Das Cover sagt bereits alles. Johnny W inters
„3rd Degree“ darf sich zu den ganz großen
Klassikern der Blues-Geschichte zählen. Der
Download ist ziemlich neu, das Album hingegen
ist aus den frühen 80ern und hat demzufolge
schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist aber
eines der besten, das Johnny W inter heraus-
gebracht hat. „White Blues“ vom Feinsten ist
auf dem insgesamt 1 0 Stücke zählenden „3rd
degree“ zu hören. Eine passendere Umschrei-
bung lässt sich für die Musik, die der Albino
m it langer Mähne zelebriert, nicht finden. Der
Altm eister des Blues tra t hier mal wieder
als Produzent auf und beschritt neue Wege.
Die Gitarren auf diesem Album sind übrigens
durchweg sauber und klar, ohne den Verzer-
rer, den Herr W inter auf anderen Alben gern
einsetzt und der m ir ehrlich gesagt den Nerv
tötet. 3rd Degree ist anders, es hört sich aus-
gesprochen angenehm an, die Aufnahme ist
exzellent gelungen - keine Abhörscheibe, aber
gänzlich fehlerlos. Johnny zelebriert auf dieser
Scheibe sogar ein paar Akustik-Stücke, was er
früher eher verabscheute, sich aber vom rauen
Klang einer „National Steel Guitar“ überzeugen
ließ und m it diesem Instrument seinen Stil als
durchsetzbar
erkannte.
Vielleicht
vermisst
manch einer den „hörbaren Kippenqualm“, der
Blues-Rock-Scheiben oft Atmosphäre verleiht;
wer allerdings technisch perfekt eingespielte
Musik m it punktgenauem Takt sucht, muss
hier zugreifen, beziehungsweise herunterladen.
Das Album ist gerade im Angebot, schlagen
Sie schnell zu.
www.HDTracks.com
Verfügbar als:
■ CD
■ Studio Master FLAC 44,1 kHz.
Jazz
Rachel Z
Love Is the Power
NYC
Wenn man den Titel „Love Is the Power“ liest,
bekommt man fast schon ein bisschen Angst.
Und zwar Angst vor dem üblichen Pop-Geplän-
kel, das von einer Vielzahl knapp bekleideter
Damen durchs Radio gesülzt wird. Und dann
hört man rein und vermutet, zumindest nach
den ersten Klängen,
recht nett gemachte
Fahrstuhlmusik. Dann gibt man der Scheibe
noch eine Chance und ist froh darüber: Rachel
Z fängt nach ein paar Minuten an, Musik zu
machen. Und zwar richtig guten, eingängigen
und beruhigenden Jazz, garniert m it dezenten
Elektronik-Elementen und wiederum akustisch
eingespieltem Piano und zartem Gesang. Das
geht richtig gut, wenn man auch dafür in Stim -
mung sein
muss.
Selbst Hip-Hop-Ausflüge
gelingen ihr (beispielsweise in „Like the Rivers
Flow“) sehr gut, der entspannte Hörer lässt es
m it sich machen. Die in Manhatten geborene
Rachel Nicolazzo, so ihr bürgerlicher Name,
hatte halt schon immer ein Händchen dafür,
gegen die Eintönigkeit bestehender Genres zu
rebellieren und m it ganz eigenen Stilelementen
und ihrem unumstrittenen Talent am Klavier
eigene, absolut nicht aufgesetzt wirkende Ein-
flüsse einzubringen.
Das ist wieder kein ganz neues Album, aber
eines, das man erst seit Kurzem als M aster
Recording herunterladen
kann
und w ir es
deswegen empfehlen, zumal es eine willkom-
mene Abwechslung im noch recht eintönig-
highendigen Pool der Studio-Master-Donloads
darstellt.
www.HDTracks.com
Verfügbar als:
■ CD
■ Studio Master AIFF 44,1 kHz, 16 Bit
■ Studio Master FLAC 44,1 kHz, 16 Bit
■ MP3 320 kbps, 44,1 kHz, 16 Bit
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